Der Duft öffnet mit einem grünen Akkord, der nach Kräuter-, Minztee und duftendem Wasser riecht; eine Kombination, die das typische aromatische Souvenir jedes Reisenden verkörpert, der in Marrakesch war. Die holzigen Noten, zusammen mit Kaffee und Tabak, rufen Erinnerungen an den Duft der Bekleidung des Wasserverkäufers hervor; sie erinnern an die Aromen der Shishas, die in den Textilfasern eingefangen sind, vermischt mit dem Geruch von Weihrauch und Oud der Kaufleute. Den Geruch könnte man auch auf den Terrassen über Jamaa el-Fna riechen, dort wo der junge Mann hastig hinaufging, um die Stimme seines Vaters zu hören. Im Gassenlabyrinth durch die Medina von Marrakesch, dort wo die Musik von Blasinstrumenten spielt, geht ein junger Wasserverkäufer schnellen Schrittes. Er bahnt sich seinen Weg durch die Menge und die vielen Gewürzhändler. Der Junge grüßt einen Henna-Tattoo Künstler, umgeht die betagten Schlangenbeschwörer und bleibt unvermittelt stehen, als die Stimme des Muezzin die Luft und die Piazza erfüllt. Sein Ruf breitet sich von einem Minarett zum anderen aus, genauso wie die Farben des Sonnenuntergangs. Der junge Wasserverkäufer lächelt. Von der Terrasse aus, zu der er eilig hochgerannt ist, hört er nun der Stimme zu: es ist der Gesang seines Vaters. Es ist der Klang seiner Geschichte.
